OCD - Erbkrankheit
Osteochondrose
Vielleicht kennt jemand schon diesen Artikel, aber ich find es ganz
interessant zu lesen.
Osteochondrose
Von Dr. med. vet. Franz Gutbrod,
www.tierklinik-gutbrod.de
Die Osteochondrose ist eine Erkrankung des heranwachsenden Hundes, bei
der aufgrund von Entwicklungsstörungen Knorpelablösungen in Gelenken
entstehen. Das Schultergelenk erkrankt am häufigsten. Es können auch
Ellbogen-, Knie- und Sprunggelenk - selten andere - betroffen sein.
Um den Krankheitskomplex verstehen zu können, muss man den Ablauf des
Knochenwachstums kennen. Knochen entstehen in der Regel aus Knorpel,
der verkalkt. Quer durch den noch wachsenden Knochen verläuft eine
Knorpelschicht, an der das Längenwachstum stattfindet. Sie ist für
Blutgefäße unpassierbar. Längenwachstum läuft auch im Gelenk ab, indem
sich der Gelenkknorpel in Knochen umwandelt.
An besonders belasteten Stellen im Gelenk können bei dieser Verkalkung
Störungen auftreten. Dabei nimmt der Gelenkknorpel in seiner Dicke
unregelmäßig zu, die darunter liegende Knorpel-Knochenmasse
degeneriert und stirbt ab. Nimmt diese Entwicklungsstörung ein
größeres Ausmaß an, reißt der Knorpel beim Springen oder schnellen
Laufen ein. Gelenkflüssigkeit dringt dabei in die Tiefe und verhindert
ein Wiederanheilen.
Stattdessen schwimmt die abgelöste Schuppe als sogenannte freie Maus
im Gelenk. Anfangs lassen sich diese Knorpelverletzungen nur anhand
indirekter Zeichen auf dem Röntgenbild erkennen; erst später werden
sie durch eingelagerte Mineralien sichtbar. Je nach Lage des freien
Körperchens klemmt es sich bei der Bewegung ein und verursacht
zeitweise Schmerzen.
Als Ursachen für diese Wachstumsstörung werden im wesentlichen drei
Gründe genannt: Überbelastung, Durchblutungsstörungen und erbliche
Neigung.
Um diese Thesen zu überprüfen, haben wir 40 klinische Fälle, die in
unserer Klinik operiert wurden, näher untersucht.
Vor allem großwüchsige Hunderassen sind mit dieser Erkrankung
belastet. Auffällig ist, dass doppelt so viele Rüden wie Hündinnen
betroffen sind.
Raschwüchsige und für ihr Alter schwere Tiere zeigen eine höhere
Befallsrate.
Beim Schwein stellte man bereits in den Siebziger Jahren fest, dass
besonders raschwüchsige Tiere an nahezu allen Gelenken erkranken. In
der Schweinezucht wird meist großer Wert auf rasches Wachstum und
intensiven Fleischansatz gelegt. Die Linien mit langsamem Wachstum
erkranken aber seltener. Hausschweine sind bekanntlich durch die
Boxenhaltung in ihrer Bewegung sehr eingeschränkt. Wenn sie trotzdem
an Osteochondrose leiden, so ist wohl nicht die Bewegungsaktivität,
sondern gerade die rasche Gewichtszunahme für die Schäden am
wachsenden Gelenksknorpel verantwortlich.
Auch beim Hund ist die Frühreife und Schnellwüchsigkeit eine Ursache
für gehäuftes Auftreten der Osteochondrose.
Achten Sie deshalb bei Ihrem Hund auf eine langsame Gewichtszunahme
und versuchen Sie, diese mit einer entsprechenden Fütterung unter
Kontrolle zu halten.
Quelle:
www.hundezeitung.de/top/top-88.html
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